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Sirens

Netflix

Düstere Komödie, Thriller

Als Devon wegen Familienproblemen ihre entfremdete Schwester Simone bei ihrem Job aufsucht, muss sie feststellen, dass diese in eine völlig andere Welt abgedriftet ist. Als persönliche Assistentin einer superreichen Philanthropin lebt sie fernab der Realität – und Devon ahnt bald, dass es in dem Anwesen nicht mit rechten Dingen zugeht.

Zwei Schwestern umringt von Luxus und Realitätsferne 

Devon (Meghann Fahy) und Simone (Milly Alcock) waren einst unzertrennlich, doch nun leben sie Welten voneinander entfernt. Seitdem Simone als Assistentin der superreichen Wohltäterin Michaela (Julianne Moore) arbeitet, ist sie Teil einer bonbonfarbenen, perfekten Welt und verbringt ihren Alltag damit, der Milliardärin jeden einzelnen Wunsch von den Lippen zu lesen. Devon sucht ihre Schwester auf, da ihr Vater Hilfe braucht: Er leidet an Demenz im Frühstadium. Doch Simone hat kein Interesse an einer Heimkehr. Bald erkennt Devon überall Anzeichen einer echten Gehirnwäsche – und schmiedet einen Plan, um sie aus den Fängen der Luxuswelt zu befreien. Dafür muss sie sich in die Mitte der Verschwörung begeben und sich mit der traumatischen Vergangenheit konfrontieren, die sie und ihre Schwester verbindet. 

Unterhaltsame Story und ein spannender Stil 

Immer mal wieder findet man auf Netflix frischen Wind für die Serien-Landschaft. Sirens erzählt eine schräge und doch packende Story in fünf einstündigen Episoden: Kurzweilig und in detailreich gestalteten Bildern fließen wir durch eine perfekte künstliche Welt, die bald einige Geheimnisse offenbart. Jede Folge bringt neuen Schwung für die Story, die sich zwischen den Schwestern, dem reichen Paar und einigen Angestellten auf der Insel aufspannt: Lügen, Intrigen und falsche Fährten sorgen dafür, dass es nie langweilig wird und der Cast bringt die Geschichte in bunten Farben auf den Bildschirm. Bis zum Ende wissen wir nicht, wo der wilde Trip uns hinführt – am Ende bleibt eine unterhaltsame Produktion, die aus den üblichen Netflix-Wegen ausbricht und uns in die abstruse Welt der High Society führt.

Das Ende bleibt rätselhaft

Die Frauen der Serie sind die Sirenen: Und die Männer folgen ihren Gesängen. Das endet in Drama, Tränen und sogar Blut. Frauen in Machtpositionen, Fragen von Geld, Einfluss und Kontrolle spielen überall in das aufreibende Wochenende, das die Protagonisten miteinander verbringen. Irgendwo zwischen Sozialsatire, düsterer Komödie und Mystery-Thriller springt Sirens zwischen den Genres und verliert immer mal wieder den Fokus; die Geschichte findet kein klares Ende, keine Lösung; aber bleibt dennoch bis zum Schluss spannend. In ihrer rätselhaften Dramatik ähnelt die Serie einem modern interpretierten Mythos. 

Fazit: Klare Binge-Empfehlung. Sirens ist schräg, aber unterhaltsam: Bis zum Ende weiß man nicht, wo die Reise hingeht, aber wir hatten Spaß dabei.


Unsere Serien- und Film-Expertin

Hannah Schürkamp - Film-Enthusiastin & freie Autorin

Als Medienwissenschaftlerin und freiberufliche Dozentin gehören Filme und Serien zu meinem Berufsalltag. Meine Begeisterung für's große Kino hat darunter jedoch nie gelitten. Egal welches Genre, ob Streaming, Kino oder DVD, Hollywood-Klassiker oder Low Budget-Produktion: sowohl gute als auch weniger gute Filme schaue und diskutiere ich unvoreingenommen und mit viel Liebe für die Sache. 

Über Anregungen und Kommentare freue ich mich!